
Gates-Stiftung unterstützt BioMed X in Heidelberg
Mit der Unterstützung durch die Bill & Melinda Gates-Stiftung startet das private Forschungsinstitut BioMed X in Heidelberg einen Accelerator für Frauengesundheit. Damit soll ein vernachlässigtes Feld in den Fokus rücken. Erste Projekte werden für die Entwicklung nicht-hormoneller Verhütungsmethoden ausgewählt.
Das unabhängige Forschungsinstitut BioMed X hat in Heidelberg den Start des neuen Women’s Health R&D Accelerators XFem Labs bekannt gegeben. Unterstützt von der Bill & Melinda Gates Foundation, soll die Initiative ein internationales Innovationszentrum für Frauengesundheit aufbauen – ein Bereich, der in der biomedizinischen Forschung und Entwicklung bislang stark unterrepräsentiert ist.
Das erste Forschungsprojekt konzentriert sich auf die Entwicklung nicht-hormoneller, von Frauen selbst gesteuerten Verhütungsmethoden. Trotz zahlreicher verfügbarer Optionen haben weltweit rund 257 Millionen Frauen keinen ausreichenden Zugang zu geeigneten Verhütungsmitteln. Hormonelle Methoden sind häufig mit Nebenwirkungen verbunden und werden daher oft abgesetzt. Nicht-hormonelle Alternativen gibt es bisher nur in begrenztem Umfang. Sie sind meist kompliziert in der Anwendung oder technologisch wenig fortschrittlich.
XFem Labs möchte das ändern: In einem ersten internationalen Aufruf sucht BioMed X Forschungsprojekte zu neuen biologischen Zielstrukturen, molekularen Mechanismen oder Darreichungsformen für kontinuierliche oder bedarfsorientierte, nicht-hormonelle Kontrazeptiva. Ausgewählte Wissenschaftler werden an einem „Boot Camp“ in Heidelberg teilnehmen, aus dem eine neue Forschungsgruppe hervorgehen soll.
„Unser gemeinsames Ziel mit der Gates Foundation ist es, das Leben und die Gesundheit von Frauen weltweit nachhaltig zu verbessern“, sagte Dr. Christian Tidona, Gründer und Geschäftsführer von BioMed X. „Frauengesundheit war lange ein blinder Fleck der Forschung. Mit XFem Labs wollen wir das ändern – durch exzellente Teams, globale Vernetzung und praxisorientierte Translation.“
BioMed X verbindet akademische Grundlagenforschung mit industrieller Umsetzung und arbeitet eng mit der Universität Heidelberg, der Yale University und führenden Pharmaunternehmen zusammen. Das erste Projekt wird durch eine Förderung in Höhe von 2 Mio. US-Dollar sowie umfassende Netzwerkunterstützung durch die Gates Foundation ermöglicht.
Interessierte Forscher können bis 7. Dezember 2025 Projektvorschläge über den BioMed X Career Space einreichen.